Der demographische Wandel bringt es mit sich, dass die Zahl der Bewerber in den letzten Jahren in vielen Branchen bereits abgenommen hat. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren deutlich verstärken. Auszubildende zu finden wird in Zukunft entsprechend immer schwerer. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig die Weichen zu stellen, was die Rekrutierung neuer Kräfte betrifft. Hierfür bieten sich mehrere Techniken an.
Mit den Mitarbeitern arbeiten
Von entscheidender Bedeutung ist vor allem das Image des Unternehmens als Arbeitgeber. Bei einem guten Arbeitsklima fungieren die eigenen Angestellten quasi automatisch als Multiplikatoren für die Anwerbung neuer Kräfte. Dieser Faktor lässt sich darüber hinaus in aktiver Form zusätzlich fördern. Dies betrifft vor allem die Einbeziehung ehemaliger Arbeitnehmer, Auszubildender und Praktikanten bei Firmenfeiern und anderen Veranstaltungen. Auf diese Weise bleiben wertvolle Kontakte dauerhaft erhalten und man bleibt als Arbeitgeber bei vielen Menschen im Hinterkopf. Wenn dann ein Jugendlicher aus dem Verwandten- oder Bekanntenkreis eine Lehrstelle sucht, ist ein entsprechender Tipp deutlich wahrscheinlicher, wenn das eigene Unternehmen in guter Erinnerung ist.
Moderne Medienarbeit leisten
Um Auszubildende zu finden, muss man sie dort abholen wo sie sind. Diese Binsenweisheit hat praktische Konsequenzen im Hinblick auf die Präsenz eines Unternehmens im Internet. Dazu gehört inzwischen deutlich mehr als eine eigene statische Webseite mit einer Übersicht über die angebotenen Produkte oder Dienstleistungen. Vor allem die sozialen Plattformen des Web. 2.0 werden von vielen Unternehmen weiterhin viel zu wenig beachtet. Dabei bieten gerade Instagram, Facebook und Co. die Möglichkeit, auf günstige Weise eine aktive Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und in einen direkten Dialog mit interessierten jungen Menschen zu kommen. Selbstverständlich müssen hierbei Aufwand und Ertrag einander gegenübergestellt werden. Bei diesem Engagement geht es jedoch nicht nur darum, Auszubildende zu finden, sondern auch ganz allgemein in den modernen Medien statt zu finden.
Perspektiven eröffnen
Einen weiteren wichtigen Faktor bilden die aktuellen Auszubildenden des Unternehmens. Da diese sich im Freundeskreis über ihren beruflichen Alltag mit Gleichaltrigen und Jüngeren unterhalten, sind sie in besonderer Weise wichtig, was das Image des Unternehmens als Ausbilder anbelangt. Dabei geht es zum einen um die Ausgestaltung der Tätigkeit und die Vermittlung von fachspezifischem Wissen. Darüber hinaus spielen aber auch die beruflichen Perspektiven über den Abschluss der Ausbildung hinaus eine wichtige Rolle. Die aktive Förderung der Karriere sollte nicht mit dem Erhalt des Gesellenbriefs enden, sondern sie beginnt eigentlich erst ab diesem Punkt. Wer hier die richtigen Weichen frühzeitig stellt, kann gut ausgebildete Kräfte meist auch wesentlich einfacher längerfristig an sich binden.
Auf ehrenamtliches Engagement setzen
Auszubildende zu finden bedeutet, auf junge Menschen zu zu gehen. Neben der bereits beschriebenen Möglichkeit über das Internet kann dies auch in ganz konkreter und direkter Form geschehen. Hilfreich ist dabei eine Kooperation mit Schulen. Dies betrifft sowohl die Zusammenarbeit im Rahmen der Vergabe von Praktikumsplätzen an Schüler als auch das Abhalten von Vorträgen an Schulen zum Einstieg in das Berufsleben, zu den Möglichkeiten, sich selbständig zu machen und vielen anderen Themen. Da die Zahl solcher Vorträge während der Schulzeit meist sehr begrenzt ist, bleibt man als potentieller Arbeitgeber bei vielen Schülern im Gedächtnis. Dies gilt umso mehr, wenn in die Ausgestaltung der Vorträge ein ausreichendes Maß an Mühe verwendet wird, um diese für Schüler wirklich interessant und ansprechend zu gestalten. Aber selbst wenn nur jeder zehnte Schüler einen positiven Eindruck gewinnt, ist in Sachen Auszubildende zu finden bereits viel gewonnen.
An Ausbildungsinitiativen beteiligen
Das Thema Ausbildung nimmt bei einer Vielzahl von Institutionen einen zentralen Raum ein. Neben Schulen betrifft dies die Industrie- und Handelskammer, die verschiedenen Innungen, Berufsschulen und viele andere Stellen mehr. Häufig werden von einem oder mehreren dieser Träger spezielle Initiativen zur Förderung der Ausbildung ins Leben gerufen. Ein Engagement in einer solche Initiative kann mit dazu beitragen, einfacher Auszubildende zu finden, weil das eigene Unternehmen Teil eines weiteren Netzwerks wird. Gerade bei regionalen Kampagnen ist der finanzielle Aufwand meist überschaubar. Dafür ist die Wirkung eines solchen Engagements häufig umso nachhaltiger.
Werbung machen
Auch wenn dieser Aspekt eigentlich keiner Erwähnung bedarf, gehört er der Vollständigkeit halber dazu: Auch über Werbung lassen sich Auszubildende finden. Dies betrifft neben Anzeigen in der regionalen Tagespresse auch eine Veröffentlichung der Stellenanzeige auf den eigenen Internetseiten. Verfügt das Unternehmen über einen eigenen Fuhrpark, dann können auch diese Fahrzeuge als Werbeflächen für neue Auszubildende dienen. Hinzu kommen Plakate am Firmensitz, Flyer für Lokale mit viel jungem Publikumsverkehr und vieles mehr.
Viele Schritte gleichzeitig unternehmen
Wie die aufgeführten Beispiele zeigen, gehört inzwischen deutlich mehr als früher dazu, Auszubildende zu finden. Ehe die verschiedenen Techniken effektiv greifen und für mehr Bewerber auf die ausgeschriebenen Ausbildungsplätze sorgen, liegt in der Regel eine gewisse Zeitspanne. Die Länge dieser Zeitspanne bemisst sich nicht zuletzt danach, wie effektiv die Maßnahmen in die Wege geleitet werden. Deutlich kürzer fällt sie in der Regel dann aus, wenn man einen erfahrenen Partner als Berater an der Seite hat. Dies betrifft sowohl die Durchführung der einzelnen Schritte an sich als auch die Koordination von deren Zusammenspiel sowie die Erfassung und Messung der Ergebnisse. Außerdem sehen die sprichwörtlichen vier Augen auch und gerade in diesem Fall mehr als zwei. Dies umso mehr, als das zweite Paar Augen die Dinge aus der Perspektive von außen betrachtet. Von daher spricht alles dafür, sich in Sachen Neuaufstellung bei der Suche nach Auszubildenden Hilfe von außen zu holen, damit die eigenen Ausbildungsplätze auch in Zukunft mit fähigen und vielversprechenden Kräften besetzt werden können.